gr. νάρναξ κιβωτός Hes. (und inschriftlich), woraus dissim. λάρναξ `Kasten, Kiste, Gefäß'; durch Weitergreifen dieses dissim. Wandels auch *νάρκος (von der k-Erweiterung, s. unten), noch erhalten in ναρκίον ἀσκός Hes., zu λάρκος `Korb';
as. naru, ags. nearu, engl. narrow `eng' (*nar-wa- eigentlich `zusammengeschnürt'), aisl. inNǫrva-sund `Gibraltar' (daneben Niǫrva-sund und nhd. Nehrung `schmale Landzunge' aus *ner-wa-), ahd. narwa f., narwo m. `Narbe' (d. i. `zusammengezogene Wundränder'), auch `ansa, fibulatura', nhd. Narbe dial. auch `Klammer, Krampen an Türen' wie norw. norve `Klammer, Krampe' (und lett. nãrs, nāre `Klammer');
nhd. bair. der-narren `starr werden, besonders vor Frost' (`*sich zusammenziehen, -krampfen'), narr `mißratene verschrumpfte Frucht', narr (schweiz.) krampfartige Spannung', narrennagel `unförmig ausgewachsener Nagel'; schwundstufig (mit s-) nhd. schnurren, ein-schnurren, -schnorren `zusammenschrumpfen', isl. snurða `Knoten an einem Faden, bildlich vom Nasenrümpfen';
dehnstufig aisl. nāri `Weichen' (`Einschnürung des Leibes'), mhd. nǣrlich `knapp, genau, jung' und mit Abtönung aisl. Nōri `Zwergname', nōr n. `enge Bucht, Sund', dän. schwed. nōr `Knirps, ganz kleines Kind';
wahrscheinlich ahd. snuor `Schnur, Band, Seil', dän.-schwed. snōr ds., got. snōrjō `geflochtener Korb', ags. snēr (*snōri̯ō) `Saite einer Harfe', aisl. snø̄ri n. `gedrehtes Seil';
lit. neriù, nérti `untertauchen, einschlüpfen, einfädeln', nyrù, Prät. niraũ, nìrti `sich schlängeln, ranken', íšnìrti `sich verrenken', nãras `Taucher', narỹs `Schlinge; Gelenk, Glied'; lett. nãrs, nāre `Klammer';
russ. nerët, neretó `Art Fischreuse';
hierher gehört ner-3, oben S. 766.
Erweiterungen:
sner-b- mit germ. p: norw. dial. snerpa st. V. `einschrumpfen, sich zusammenziehen', ahd. (bi-, fir-) snerfan `den Mund zusammenziehen, die Miene verfinstern', bair. schnurfen `sich einziehen, schrumpfen' = norw. snurpa `fälteln, lose zusammennähen', norw. snerp `Haut auf der Milch'.
sner-g-: ags. sneorcan st. V. `einschrumpfen', norw. snerka, snyrkja ds., snerk(e) m. `dünne Haut auf der Milch', aisl. snerkja (*snarkian) `zusammenziehen, runzeln'.
(s)ner-k-: Arm. nergev `tenuis, gracilis' (`*zusammengeschnürt oder eingeschrumpft');
gr. νάρκη `das Erstarren, Krampf, Lähmung; Krampfrochen', ναρκα̃ν `erstarren' (s. auch oben über νάρκιον, λάρκος); ahd. sner(a)han (st. V.) `schlingen, knüpfen, binden', mhd. snërhen `knüpfen, binden, zusammenziehen', ahd. snar(a)ha `Schlinge', aisl. snara (*snarhōn) `schlingen, knüpfen, winden', snara f. `Schlinge' (skand. Lw. ist ags. snēare f. `Schlinge'), snarr `rasch, scharf', mnd. snarlīken Adv. `schnell, bald', ags. snierian `eilen' aus *snarhian (`schnell' aus `was sich dreht, schnell wendet').
alb. nus `Bindfaden, Schnur' (*snu-ti̯o-);
aisl. snūa (snera, snūinn) `winden, zwirnen, wenden' (*snōwan), snūðr, Gen. -ar m. `Schlinge' und `Schnelligkeit', ags. snūd m. `Eile', aisl. snūðigr `sich herumdrehend (vom Mühlstein), schnell', got. sniwan, ags. snēowan `eilen', aisl. snøggr `schnell' (*snawwu-), norw. snaa `eilen'(*snawēn); *sneu-mi̯o- `eilend' in got. sniumjan `eilen', sniumundō `eilig', ahd. sniumi Adj. `rasch, eilig, schlau', ags. snēome Adv. `rasch, alsbald' (daneben steht ein unerklärtes aisl.snemma, snimma `zeitig, bald');
lett. snaujis `Schlinge'; aksl. snovǫ und snujǫ, snuti `anzetteln, ordīrī', Iter. osnyvati, russ. snovátь `anzetteln' und `schnell hin und her gehen'.
toch. В ṣñaura `Sehnen, Nerven'.
Verwandt mit (s)nē- und vermutlich daraus um ursprünglich formantisches -u̯- erweitert.
russ.-ksl. snubiti `verkuppeln', čech. snoubiti `freien, verloben' (Kaus. *snoubhei̯ō); mit sekundärer Nasalierung urslav. dial. *snǫb-;
nas. gr. νύμφη `Braut, Jungfrau, Nymphe', νύμφιος `Bräutigam', νυμφεύω `verlobe';
wahrscheinlich wie *snusos von der Verbindung durch Heirat und Erweiterung zu snē̆u- `Fäden zusammendrehen, knüpfen'.
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